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Iris van Herpen & Trippen: Sensorische Gemeinsamkeiten

Die niederländische Designerin Iris van Herpen, die für ihren fast schon wissenschaftlichen Zugang zur Mode bekannt ist, hat die Grenzen der Haute Couture schon längst gesprengt. Ihr experimenteller Umgang mit Mode hat viele Menschen gleichermaßen fasziniert und inspiriert.

Es liegt auf der Hand, dass eine neue, exklusive Kooperation mit Trippen nur sinnvoll war: Der Schwerpunkt wurde darauf gelegt, parallele Linien zwischen diesen beiden kreativen Universen zu ziehen. Dabei wurden die technischen Fähigkeiten von van Herpen’s gleichnamiger Haute-Couture-Linie in Trippen’s Design-DNA übersetzt, die auf handwerklichem Können und Innovation beruht.

Iris van Herpen’s jüngste Haute Couture-Kollektion Frühjahr/Sommer 2020 "de facto" begeisterte mit raffinierten Details an außerirdischen Silhouetten - und auch mit den passenden skulpturalen Sandalen, die sowohl van Herpen’s als auch Trippen’s dreidimensionale, künstlerische Auffassung von Design unterstreichen.

Die Showpieces, die durch diese besondere Zusammenarbeit entstanden sind, ergänzen und vervollständigen van Herpen’s ätherische Sichtweise auf die Haute Couture. Die Schuhe wurden aus handgefertigten, skulpturalen Holzsohlen und einem in der CAD-Maschine zugeschnittenen Obermaterial aus Leder gefertigt. Das Leder wurde zu einer 3D-Kettenstruktur geflochten, die den Fuß elegant und bequem umschließt.

Tatsächlich sind sowohl Komfort als auch Anatomie für Iris van Herpen und Trippen von entscheidender Bedeutung: Sie sind Bestandteile der Designlogik der Marken, welche auf den Begriffen Exzellenz und Innovation beruht.

"Wir haben die anatomischen Zeichnungen des spanischen Neuroanatomen Ramón y Cajal in die 'labyrinthische' Technik übersetzt", erklärte die niederländische Designerin und bezieht sich dabei auf die 3D lasergeschnittenen Seidendendriten, die mit blühenden Blättern aus schwarzem, transparentem Glasorganza hitzeverklebt und schließlich von Hand auf lasergeschnittene, perlmuttfarbene Exoskelette gestickt wurden.

"Die 'Hypertube'-Optik wird aus einem einlagigen Gewebe mit weißem Silikonfaden dreidimensional auf schwarzes Seidenchiffon gedruckt, das sich am Körper abwärts dreht", fügte sie hinzu, als sie eine der vielen innovativen Techniken erklärte, die sie für ihre neuesten Entwürfe verwendete.

Andere Stücke ihrer Haute Couture erforschen die sogenannte "Hydrozoa"-Technik, bei der zelluläre Aquarelle in dunklem Violett und Türkis in Ölfarbe und in mehreren Schichten zu Hunderten von transparenten, lasergeschnittenen Blasen verarbeitet wurden. Darüber hinaus stellte Van Herpen ihre so genannte "Morphogenesis"-Technik vor, eine Schnitztechnik, die sie in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Architekten Philip Beesley entwickelte.

Trippen’s Schuhentwürfe verschmelzen nahtlos mit Iris van Herpen’s sensorischen Prozessen: Sie sind eine Ode an den menschlichen Körper und die innovative Sichtweise der Designerin auf skulpturales Design. Die Show war, gelinde gesagt, ein Fest für die Sinne.

Elisabeta Tudor